Zum zweiten Mal in ihrer noch jungen Seniorenlaufbahn nominierte der Bundestrainer Aline Rustler für einen Senioren-Weltcup. Dass deutsche Fechterinnen mit zwei Ausnahmen derzeit nicht mehr zur Weltspitze zählen, ist keine neue Erkenntnis. Genaugenommen gehören sie auch nicht zur erweiterten Spitze, die im Bereich der besten 64 der Weltrangliste angesiedelt sind. Obwohl alle Fechterinnen, die nicht zur Nationalmannschaft gehören, den Trip nach Kairo selber finanzieren müssen, ließ sich Aline Rustler diese Erfahrung auf dem afrikanischen Kontinent nicht nehmen und startete, begleitet von ihrem Coach Chris Weber. Von ihrer Bestform war sie dann doch ein Stück weit entfernt, so dass sie in der Vorrunde lediglich einen Sieg gegen eine junge Ägypterin verbuchen konnte und das Ko nicht erreichte. „Dass es schwer werden würde, in diesem Klassefeld zu performen, wo noch viele Athletinnen um ihre Olympiachance kämpften, war klar. Ein zweiter Sieg war durchaus im Bereich des Möglichen, aber es war nicht Alines Tag“, resümierte ihr Trainer Chris Weber dann doch ernüchtert. Keine Deutsche, die am ersten Wettkampftag an den Start musste, schaffte den Sprung in das 64-Tableau. Und auch die Weltklasseathletin Anne Sauer musste nach dem 32er Ausscheid ihre Fechtsachen zusammenpacken. Als Trost gab es wenigstens noch ein paar touristische Highlights im brodelnden Kessel von Kairo und auf dem Rücken ägyptischer Kamele.

Michael Kühner

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By timoschmitt / Administrator, bbp_keymaster on Mrz 04, 2024