Lieber Michael,
am 20.04.2023 war es so weit und du setztest deinen schon länger angekündigten Entschluss, nicht mehr als Abteilungsleiter der Fechtabteilung zu kandidieren, in die Tat um.
Über 30 Jahre hast du die Abteilung geführt. Und dass mit deinem Tun in dieser Zeit viele zufrieden waren, zeigte allein die Zahl der Abschieds- und Dankesreden am Abend der Jahreshauptversammlung der Fechtabteilung mit vielen lobenden Worten.
Als du vor langer Zeit zum PSV kamst, war es durchaus üblich, in mehreren Vereinen gleichzeitig als Trainer tätig zu sein. Das kam für dich nicht in Frage. Du wolltest dich voll und ganz einem Verein widmen, um diesem dein ganzes Herzblut zu geben. Welch Glück für den PSV!
Dein Engagement und dein Idealismus haben dazu geführt, die Fechtabteilung zu dem zu machen, was sie mittlerweile ist: die absolute Spitze im Florett in Württemberg.
Deine großartigen und zahlreichen sportlichen Erfolge sollen hier nur am Rande erwähnt werden, denn als Trainer, das hast du versprochen, bleibst du uns noch erhalten. Aber dass der PSV über 175 württembergische Meistertitel, 11 Europameisterschaftsteilnahmen mit 5 Medaillen, 54 Medaillen bei Deutschen Meisterschaften und 11 Deutschlandpokalsiege sein Eigen nennen kann, ist neben dem Verdienst der Sportler selbst, auch ein Stück weit deiner. Denn, wie es in einer der Reden des Abends so schön gesagt wurde, du gabst Maßstäbe vor in Dingen wie Disziplin und Begeisterungsfähigkeit für das Fechten. Und diese Dinge sind auch für den sportlichen Erfolg unabdingbar.
Und so sind wir mittlerweile auch über die württembergischen Grenzen hinaus kein unbeschriebenes Blatt mehr – erst vor wenigen Wochen gab es mit dem Sieg der Mannschaftsmeisterschaft bei den Herren U15, dem 3. Platz bei den Seniorinnen und dem 2. Platz bei den U20 Athletinnen drei Podestplätze!
Dass dir aber die Fechtabteilung im Gesamten und nicht nur im sportlichen Sinne wichtig ist, hast du in vielen anderen Bereichen gezeigt.
Sei es, dass du dich darum bemüht hast, zahlreiche Zuschüsse für die Abteilung zu erlangen, dich als Vertreter der Fechtabteilung in diversen Gremien zu engagieren oder dich mit dem Vorstand um banale Dinge wie die Neuanschaffung verschiedener Vereinsbusse zu kümmern, Brötchenpreise festzulegen und Turniere zu organisieren, du tatst dies immer mit vollem Einsatz.
Ein großer Schritt und auch dein Verdienst waren vor einigen Jahren, das Rössle Pokal Turnier als großes württembergisches Qualifikationsturnier mit uns als Ausrichter nach Stuttgart zu holen. Mittlerweile kommen an den beiden Tagen oft über 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmer und unsere gute Organisation ist bis über die Landesgrenzen bekannt.
Dein persönliches Highlight und zurecht ganzer Stolz ist aber unsere eigene Stuttgarter Fechthalle. Durch deinen großen Einsatz konnten wir sie nach über 60 Jahren Mörikegymnasium 2011 einweihen. Seither heißt es nicht mehr „Kabelrollen- und Geräte-schleppen“ und auch die Reparaturmaßnahmen müssen wir nicht mehr selbst leisten. Das ist ein großer Luxus, den nicht jeder Fechtverein in Deutschland hat und auf den wir zurecht stolz sein können.
Auch zeigtest du Weitblick und Sinn fürs Ganze als du dich vor ein paar Jahren darum gekümmert hast, der Fechtabteilung unseren ersten festangestellten Trainer zu vermitteln. Das war nur möglich durch deine guten Kontakte zum Hauptverein, aber auch deine Anstrengung, Fördergelder zu uns zu holen, die die Finanzierung sichern.
Auch hier zeigt sich dein unermüdliches Bemühen um den langfristigen Erfolg und das Wohlergehen der Abteilung.
Ich könnte noch zahlreiche weitere Verdienste anführen, aber irgendwann ist die Seite voll und das, was ich hier eigentlich sagen möchte, noch gar nicht wirklich erwähnt. Deshalb sage ich hier nun einfach: Danke! Danke für deine prägende Rolle in über 30 Jahren Abteilungsleitung im Namen des Vorstandes und der Mitglieder. Wir wünschen dir eine gute Zeit im „Abteilungsleiterruhestand“.
Sandra Scherer