Bewaldete Berge, weite Felder, blaue Seen, dazu eine in einem ehemaligen Pflegerschloss untergebrachte Jugendherberge und eine topmoderne Sporthalle. Waldmünchen in der Oberpfalz bot in der vorletzten Woche der Sommerferien wieder einmal das perfekte Umfeld für eine optimale Saisonvorbereitung.

Unter den insgesamt 26 Fechtern fanden sich in diesem Jahr zahlreiche Novizen, die als vielversprechende Talente die unvermeidlichen Abgänge von Fechtern der älteren Jahrgänge mehr als kompensierten. Zahlreiche Neuzugänge, die sich in jeder Hinsicht bewährten, gab es auch im Betreuerteam.

Auch andere Vereine stellten wieder einige Teilnehmer. Besonders erfreulich war die Teilnahme einer starken Fraktion des TV Cannstatt mitsamt ihrem Trainer, Rainer Maier. Zu wünschen wäre, dass diese Entwicklung im nächsten Jahr weiter erfolgreich vorangetrieben werden kann.

In Waldmünchen angekommen sahen wir uns eine Woche lang mit einem Sportprogramm konfrontiert, das – getreu dem Lehrgangsmotto – auch die austrainiertesten Fechter unter uns kräftig zum Schwitzen brachte. Den Schwerpunkt bildete naturgemäß die Arbeit mit dem Florett, ob in Freigefechten, der Lektion oder beim „Fechten mit Aufgabe“. Dazu kamen in diesem Jahr zahlreiche Übungen aus der Neuroathletik. Yoga-Einheiten und gründliches Dehnen sorgten für einen gewissen Ausgleich. Und einige Volleyball- und Hockeyspiele demonstrierten eindrücklich, dass das Vorurteil, wonach das Ballgefühl bei Fechtern nicht gerade in Vollendung ausgebildet ist, jeglicher Grundlage entbehrt.

Den sportlichen Höhepunkt bildeten drei Wettkampfeinheiten, in denen unsere Leistungsfechter mit höchster Intensität um jeden Treffer kämpften. Den Sieg in der Gesamtwertung sicherte sich Len Müller vor Julius Hermanns und Yui Goto.

Aber auch Freizeitaktivitäten kamen nicht zu kurz. In fast jeder Pause wurde Karten oder „Wer bin ich?“ gespielt. Daneben erfreuten sich Tischfußball und Tischtennis großer Beliebtheit. Allabendlich war der Schlosskeller gut besucht. Viel Freude bereiteten dort Konstruktionen mit Bauklötzchen, die Anlass zu architektonischen wie psychologischen Diskursen boten.

An unserem Ausflugstag ging es in einem Kletterwald bei Regensburg für alle von uns hoch hinaus. Besonderen Wagemut bewiesen die älteren Teilnehmer, die vom 23 Meter hohen „Adlerhorst“ in den Abgrund sprangen. Aber auch für andere Bewährungsproben war gesorgt. So ging es im beliebten „Turteltaubenparcours“ vor allem um die Problemlösungskompetenz im Team mit einem Partner.

Wer von diesen Zusatzeinheiten noch nicht hinreichend ermattet war, fand sich am selben Abend in der Schlossdisco ein, in der mal wieder allerlei durchaus ansehnliche rhythmische Verrenkungen vorgeführt wurden.

Der einzige Wermutstropfen in dieser mal wieder viel zu kurzen Lehrgangswoche war das herbstlich anmutende Wetter, das insbesondere die morgendlichen Laufrunden zu einer nasskalten Veranstaltung werden ließ. Immerhin kehrte an unserem letzten Tag der Sommer zurück, sodass wir zumindest einen Nachmittag am See verbringen konnten.

Allen Betreuerinnen und Betreuern sei an dieser Stelle nochmals ganz herzlich gedankt. In besonderem Maße gilt dies für Chris Weber, der wieder einmal die sportliche Leitung übernommen hatte.

Wer am liebsten in Waldmünchen geblieben wäre, sollte sich schon jetzt die nächstjährige Auflage in den Kalender eintragen. Wie ihr es gewohnt seid, findet unser Lehrgang auch 2024 in der vorletzten Woche der Sommerferien statt, dann vom 25. August bis 1. September.